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Dezentrale Perspektiven auf
die Berliner Stadtgeschichte

Der Kolonialismus ist Teil der komplexen Geschichte von Berlin. Als Hauptstadt des Deutschen Reiches war Berlin von 1884 bis 1918 das Zentrum der deutschen Kolonialpolitik. Vor und nach diesem Zeitraum war die Metropole in vielfältiger Weise mit dem Kolonialismus verwoben. Seit langem fordern zivilgesellschaftliche Initiativen in Berlin und weltweit, sich dieser historischen Verantwortung zu stellen. Auch wenn aktuelle Debatten ein gewachsenes Bewusstsein für die koloniale Vergangenheit und ihre gegenwärtigen Bezüge zeigen, steht eine breite öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema bisher noch am Anfang.

Vor diesem Hintergrund setzen sich die Berliner Bezirks- und Regionalmuseen mit dem Kolonialismus, seiner Kritik und seinen Folgen in und für Berlin auseinander. Im Verbund mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen, der Wissenschaft und anderen Kultureinrichtungen arbeiten sie an einer Dekolonisierung der Berliner Stadtgeschichte. Welche kolonialen Spuren und Kontinuitäten, welche Geschichten der Kritik und des Widerstands lassen sich sichtbar machen? Mit ihrer dezentralen Perspektive markieren die Bezirksmuseen Orte, folgen Lebenswegen und verorten Ereignisse der kolonialen Stadtgeschichte. Dabei betrachten sie koloniale Bezüge auch über die formelle deutsche Kolonialherrschaft hinaus.

Kolonialismus begegnen versammelt Spuren und Stimmen zum Post/Kolonialismus. Die Webseite dokumentiert die Forschungsprozesse und –ergebnisse aus den Berliner Bezirken und wird kontinuierlich durch neue Inhalte ergänzt. Sie lädt dazu ein, eigenständig über Orte, Themen und Personen im Kontext der post/kolonialen Geschichte Berlins zu forschen und kolonialen Spuren vor Ort zu begegnen – vom Treptower Park bis zum Grunewald, von der Pfaueninsel über die Friedrichstraße bis ins Afrikanische Viertel.

Außerdem informiert sie über Ausstellungen, Projekte und Veranstaltungen der Bezirks- und Regionalmuseen und Kooperationspartner*innen – mit dem Ziel, die Forschung und den Austausch über den Kolonialismus und die postkoloniale Gegenwart als gemeinsamen Prozess anzuregen.