Hauptkadettenanstalt Lichterfelde

Von 1878 bis 1919 dient die Königlich Preußische Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde der militärischen Ausbildung Heranwachsender. In der Frühzeit ist etwa die Hälfte der Kadetten adlig, danach steigt der Anteil aus bürgerlichen Familien. Die Kadettenanstalt wird bald zur wichtigsten militärischen Ausbildungsstätte und zum Sprungbrett für eine Karriere in der preußischen Armee.

In der Kadettenanstalt werden zahlreiche später führende Kolonialmilitärs ausgebildet. Nach Ablegung des Abiturs – meist im Offiziersgrad – sind sie im frühen 20. Jahrhundert als Oberbefehlshaber an der brutalen Niederschlagung antikolonialen Widerstands in Afrika und China beteiligt. Zu diesen Kadetten der ersten Jahre zählen unter anderem Paul von Lettow-Vorbeck und Georg Maercker. Lettow-Vorbeck führt zudem während des Ersten Weltkrieges einen Guerillakrieg gegen die Alliierten, dem mehrere Hunderttausend afrikanische Zivilist*innen zum Opfer fallen.

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Stefan Zollhauser

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Zitieren des Artikels

Stefan Zollhauser: Hauptkadettenanstalt Lichterfelde. In: Kolonialismus begegnen. Dezentrale Perspektiven auf die Berliner Stadtgeschichte. URL: http://kolonialismus-begegnen.de/geschichten/hauptkadettenanstalt-lichterfelde/ (08.06.2023).

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