Ethnologisches Museum

Die Völkerkundemuseen in Europa profitieren von der Kolonialherrschaft und erweitern im Zuge dessen maßgeblich ihre Sammlungen. Infolge eines Beschlusses von 1889 kommen alle ethnologischen Objekte, die in den Kolonien von deutschen Beamten oder durch staatlicherseits ausgestattete Expeditionen zusammengetragen werden, zunächst in das Berliner Museum für Völkerkunde in der Stresemannstraße. Allein aus Afrika erhält das Museum geschätzt mehr als 50.000 Objekte.

Die oftmals unter Gewaltanwendung oder durch Täuschung erbeuteten Objekte werden von 1967 bis 2017 im neugebauten Museumskomplex der Staatlichen Museen in Dahlem gezeigt. Dem problematischen Erwerbskontext wird dabei keine Beachtung geschenkt. Im Vordergrund steht die Präsentation „fremder“ Kulturen. Erst in den letzten Jahren sind die Forderungen nach einer Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit und einer Rückgabe der unrechtmäßig erworbenen Objekte im Zusammenhang in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

provided by Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf

Dr. Christiana Brennecke

ORT

HEUTE

Lansstraße

Zitieren des Artikels

Dr. Christiana Brennecke: Ethnologisches Museum. In: Kolonialismus begegnen. Dezentrale Perspektiven auf die Berliner Stadtgeschichte. URL: https://kolonialismus-begegnen.de/geschichten/ethnologisches-museum/ (09.06.2023).

Literatur & Quellen

Tags

Download PDF